Adventure Bikes

Reiseenduros und Zubehör für die Motorradreise

Die Begriffe ADV, Adventure Bike und Reiseenduro stehen gleichbedeutend für geländegängige Reisemotorräder. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit erfreuen sich Abenteuer Motorräder unter Motorradfahrern großer Beliebtheit. Die Bikes können von allem ein bisschen, von manchem auch viel und bewähren sich im Alltag ebenso wie auf Reisen. Egal ob auf langen Autobahnetappen, beim Pendeln im quirligen Stadtverkehr, auf serpentinenreichen Passstraßen, auf Schotterpisten oder anspruchsvollen Singletrails, ein Adventure Bike ist nahezu allen Herausforderungen gewachsen. Was ein Adventure Bike ausmacht, warum ich mich für die Ténéré 700 entschieden habe und welches Zubehör ich für sinnvoll erachte, erfährst du auf folgenden Seiten.

»Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich.«

PAULO COELHO

Was ist ein Adventure Motorrad?

Adventure Bikes gehören mittlerweile zu den wichtigsten Segmenten des Motorradmarktes. Doch was zeichnet eigentlich diese Motorradgattung aus?

Adventure Bikes müssen nicht zwangsläufig über 1200 ccm Hubraum verfügen. In Laos konnte ich mit meiner handlichen Honda CRF 250 L gut mit den Hubraumriesen mithalten.

Reiseenduros gibt es in nahezu allen Hubraumklassen und die Grenzen der Einteilung zwischen den verschiedenen Motorradsegmenten verlaufen fließend. Sie liegen irgendwo zwischen Sportenduro bzw. klassischem Dual-Sport Bike und straßenorientiertem Tourenmotorrad. Adventure Bikes zeichnen sich u. a. durch eine aufrechte Sitzposition des Fahrers, guten Wind- und Wetterschutz, lange Federwege und viel Bodenfreiheit aus. Dazu gehören meist geländegängige Bereifung, oftmals mit 21-Zoll-Vorderrad und 18-Zoll-Hinterrad, sowie zumeist üppige Ausstattung (von Heizgriffen und Sturzbügeln bis hin zu aufwändigen Gepäcksystemen).

Die beste Reiseenduro?

Jeder namhafte Motorradhersteller hat heutzutage auch mindestens eine Reiseenduro in der Modellpalette. Das Spektrum ist riesig. Zu den Adventure Bikes zählen bereits leichte Dual-Sport Bikes und Enduros, wie z.B. die Honda CRF 300L/Rally oder die Royal Enfield Himalayan. Beliebte Mittelklasse-Reiseenduros sind z.B. die BMW F 850 GS, die Triumph Tiger 900 und die KTM 890 ADVENTURE. Andere Adventure Bikes, wie z.B. die Suzuki V-Strom 1050XT, fühlen sich auf der Straße wohler als im Gelände und können bereits als Sporttourer bezeichnet werden. Die Oberklasse der Reiseenduros markieren Hubraumriesen, wie z.B. die Harley-Davidson Pan America 1250, der Platzhirsch BMW R 1250 GS Adventure, die DUCATI Multistrada 1260 Enduro oder die KTM 1290 SUPER ADVENTURE S.

Das Angebot an Adventure Bikes ist mittlerweile also riesig und überaus vielfältig, sodass sich die Frage nach dem besten Adventure Bike nicht ohne weiteres beantworten lässt. Es geht viel mehr darum, das für deine Ansprüche bestgeeignete Motorradmodell herauszufinden.

Adventure Bikes für Europa und die Weltreise

Nach mehreren Jahren in Südostasien lebe ich inzwischen wieder in Europa. Mit dem Standortwechsel haben sich auch die Bedingungen für mein Adventure Bike geändert.

Welche Hubraumklasse?

Der Hubraum eines Motorrades nimmt u. a. Einfluss auf die Leistung, das Fahrzeuggewicht und die Kosten. Adventure Bikes mit kleinem Hubraum sind günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt. Sie sind zumeist deutlich leichter, was gerade abseits asphaltierter Straßen ein riesiger Vorteil ist. Ihr größter Nachteil ist die fehlende Leistung sowie, zumindest bei den sportlich orientierten Modellen, die kurzen Wartungsintervalle. Meine in Thailand gekaufte Honda CRF 250 L war das perfekte Adventure Bike für Südostasien und würde sich auch für eine Weltreise gut eignen. Für hauptsächlich innereuropäisches Reisen und deutsche Autobahnen ist die kleine Honda allerdings zu schwach.

Hubraumriesen, wie z.B. die BMW 1250 GS, wiegen um die 250 Kilogramm und kosten neu ab etwa 16.000 Euro. Sowohl im Gewicht als auch im Preis ist natürlich je nach Ausstattung noch viel Luft nach oben. Ein so teures und schweres Motorrad im Gelände zu bewegen, würde mir keinen Spaß machen. Für mich ist also ein Mittelklasse Adventure Bike die richtige Wahl.

Design und Emotionen

Motorradfahren hat mit Emotionalität und Leidenschaft zu tun. Daher spielt für die meisten Motorradfahrer bei der Kaufentscheidung das Design eine mindestens ebenso große Rolle wie die technischen Daten und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Geschmack ist eine subjektive Kategorie und, was mir gefällt, muss dir noch lange nicht gefallen. Für mich kamen damals nur drei Adventure Bikes, die Honda CRF1100L AFRICA TWIN, die Moto Guzzi V85 TT und die YAMAHA Ténéré 700, in Frage.

Adventure Bike Vergleich

Für eine Kaufentscheidung musste ich nur noch Leistung, Gewicht und Verkaufspreis meiner drei bevorzugten Adventure Bikes einander gegenüberstellen.

Adventure BikeHonda CRF1100L AFRICA TWINMoto Guzzi V85 TTYAMAHA Ténéré 700
Leistung:102 PS bei 7.500 U/min80 PS bei 7.750 U/min73 PS bei 9.000 U/min
Gewicht:236 kg229 kg204 kg
Preis:ca. 15.690 Euroca. 11.680 Euroca. 9.722 Euro

Schnell war mir klar, dass die YAMAHA Ténéré 700, obwohl sie in den Vergleichstests der meisten Motorradmagazine das Schlusslicht bildet (die anderen sind schneller und haben mehr Technik an Bord), das für meine Ansprüche bestgeeignete Adventure Bike ist. Rund 70 PS sind für Fahrten ohne Sozius ausreichend und mit rund 200 Kilogramm ist die T700 für mich im Gelände noch halbwegs zu kontrollieren. Mehr Elektronik als eine elektronische Einspritzanlage benötige ich nicht, erst recht nicht bei einer überschaubaren Leistung von 73 PS. Der Neupreis von unter 10.000 Euro lässt noch Spielraum für Zubehör und bereitet bei Geländefahrten weniger Kopfschmerzen (ein 16.000-Euro-Bike in den Dreck zu legen, ist nichts für mich).

Achtung: Meine Ténéré 700 ist von 2020. Damals lag der Neupreis noch bei rund 9.700 Euro. Inzwischen wurde die T7 leicht überarbeitet (Farbdisplay, Offroad-ABS) und es kamen weitere Modellvarianten (Ténéré 700 World Rally, Ténéré 700 World Raid, Ténéré 700 Rally Edition, Ténéré 700 Extreme Edition, Ténéré 700 Explore Edition) hinzu. Die Basisvariante der Ténéré 700 kostet mittlerweile 11.374,– Euro (Stand: Sept. 2023). Der Vorteil vom früher ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit Geschichte. Zudem sind in den letzten Jahren viele attraktive Mitbewerber wie KOVE 800X Super Adventure, Honda XL 750 Transalp, Aprilia Tuareg 660 und Suzuki V-Strom 800DE auf den Markt gekommen. Ich bereue meinen Kauf der Ténéré keineswegs und bin mit dem Bike sehr zufrieden, allerdings würde mir die Kaufentscheidung heute nicht mehr so leicht fallen.

Suzuki wagt sich mit der 2023 neu eingeführten V-Strom 800DE in die Reiseenduro Mittelklasse. Alle Informationen zum serienmäßig bereits gut ausgestatteten Adventure Bike findest du in meinem Suzuki V-Strom 800DE Test- und Erfahrungsbericht.

Alle Informationen zu meiner T700, von den technischen Daten über Ergonomie, Handling und Fahrverhalten, Zubehör, Preise und Reisetauglichkeit bis hin zur Verarbeitungsqualität findest du in meinem YAMAHA Ténéré 700 Erfahrungsbericht.

YAMAHA Ténéré 700 Zubehör

Test- und Erfahrungsberichte zu allgemeinem Motorradzubehör, Campingequipment und Motorradbekleidung findest du unter Testberichte. Im Folgenden findest du weitere Informationen und Erfahrungsberichte zu Zubehör an meiner Ténéré 700, darunter auch Umbauten und Lifehacks.

Mein T700 Sitzbank Lifehack hat ganz schön eingeschlagen und wurde mittlerweile schon tausendfach kopiert, auf Video aufgezeichnet und in Blogs und Foren weitergegeben. Falls du ihn verpasst hast, erfährst du im Folgenden, wie du die Befestigung der Sitzbank deiner Ténéré 700 innerhalb von wenigen Minuten so präparierst, dass du sie in Zukunft schnell und einfach ohne Zuhilfenahme von Werkzeug entfernen und wieder montieren kannst. Mehr dazu unter Ténéré 700 Sitzbank-Hack.

Ich habe meine Aluminium-Motorradkoffer über das Explorer-Paket, einer Ausstattungsvariante der Ténéré 700, erworben. Die Koffer wurden für extreme Belastungen im Offroad-Bereich entwickelt und verfügen über das von GIVI patentierte MonoKey CAM-Side Befestigungssystem, einem gut durchdachtem Schließsystem für Kofferdeckel und Haltemechanismus des Koffers. Über die Unterschiede zur GIVI Variante, die Vor- und Nachteile der YAMAHA Koffer, erhältliches Zubehör und Ersatzteile erfährst du unter GIVI Koffer. Im Beitrag berichte ich über meine Erfahrungen, die ich in mehr als drei Jahren im Alltag wie auch auf zahlreichen Motorradreisen mit den Seitenkoffern sammeln durfte.

Die optional erhältliche USB Steckdose für die Ténéré 700 ist mit rund 50 Euro nicht gerade ein Schnäppchen. Erfahre jetzt, wo du eine passende, preisgünstige und qualitativ hochwertige USB Steckdose mit integriertem Spannungsmessgerät kaufen kannst. In dem Beitrag erkläre ich, wie du die USB Buchse im Cockpit einbauen und elegant (kein Beschädigen des Kabelbaums, kein Löten etc.) am Nebenverbraucheranschluss anschließt. Mehr dazu unter YAMAHA Ténéré 700 USB Steckdose.

Falls du noch auf der Suche nach einer passenden Handyhalterung für deine T700 bist, könnte dir folgender Beitrag behilflich sein. Von den besten Montagepunkten bis hin zu den Vorteilen von Handytaschen, welche besonders bei weiten Motorradreisen von Bedeutung sind, erfährst du unter YAMAHA Ténéré 700 Handyhalterung.

Ich habe meine T700 damals mit den originalen Heizgriffen von YAMAHA bestellt. Erfahre jetzt, ob ich mit den Heizgriffen zufrieden bin. Alle Informationen von der Haptik und Verarbeitungsqualität über die Heizleistung, das richtige Einstellen bis hin zu Verkaufspreis, Bezugsquellen, Problemen und Alternativen in meinem YAMAHA Heizgriff Erfahrungsbericht.

Warst du auch schon einmal zehn Stunden am Stück mit der Ténéré 700 unterwegs? Falls ja, dann weißt du sicher, wie straff die zweiteilige Standardsitzbank der T700 gepolstert ist und dass eine so sportlich geschnittene Sitzbank nicht gerade zum Sitzkomfort beiträgt. Ich habe mich ausführlich mit verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt, den Sitzkomfort meiner Ténéré zu verbessern. Warum ich mich für ein Komfort-Sitzkissen entschieden habe und wie ich damit zurechtkomme, erfährst du im Beitrag Motorrad-Sitzkissen.